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Stiftung Westfalen-Initiative und Westfalen
Die Stiftung Westfalen-Initiative von Martin Leicht fördert das Subsidiaritätsprinzip, welches besagt, dass Aufgaben nur dann auf eine höhere Verwaltungsebene (bspw. Bund oder Land) übertragen werden sollten, wenn die niedrigere, lokale Verwaltungseinheit (z. B. die Kommune oder die Bürgerschaft selbst) sie nicht bewältigen kann.
Dieses Prinzip betont die Eigenverantwortung des Einzelnen und die Förderung des Gemeinsinns. Martin Leicht bezeichnete das Subsidiaritätsprinzip auch als „Nahheitsprinzip“ und sah es als humanen und politischen Grundsatz an, inspiriert auch von der katholischen Soziallehre. Gesellschaftlich/politisch befördert das Subsidiaritätsprinzip das Modell eines „Europas der Regionen“. Die Stiftung wirkt deshalb in Westfalen, weil dieser Ansatz Eigenverantwortung und Gemeinwohl auf regionaler Ebene stärken soll und sich gegen Zentralisierung und Bürokratisierung richtet. Die Stiftung steht ein für die Stärkung der Region Westfalen, aber auch für die Stärkung des Heimatgedankens seiner Einwohner.
Westfalen
„Der Begriff Westfalen bezeichnete am Beginn seiner Geschichte als Siedlungsgebiet des sächsischen Teilstamms der „Westfalai“ einen
einigermaßen klar abgegrenzten historischen Raum. Im Mittelalter und der frühen Neuzeit gab es zwar starke kulturelle und sprachliche
Gemeinsamkeiten innerhalb dieses Gebiets, politisch war es aber seit dem Frühmittelalter territorial zersplittert. Den sächsischen
Herzögen gelang es bis zum Ende des alten Herzogtums Sachsen (1180) nicht, eine zentrale politische Ordnung zu schaffen. Als
Rechtsnachfolger scheiterten daran auch die Kölner Erzbischöfe, die als Herzöge von Westfalen nur ein vergleichsweise kleines Gebiet im
Süden kontrollieren konnten. Die Unterschiede verstärkten sich mit der konfessionellen Spaltung in protestantische und katholische
Territorien. Das napoleonische Königreich Westphalen griff zwar auf den Namen zurück, umfasste aber nur einige als westfälisch geltende
Gebiete. Erst mit der preußischen Provinz Westfalen entstand ein einheitliches politisches Gebilde. Wie der heutige Landesteil von
Nordrhein-Westfalen war die Provinz deutlich kleiner als das „kulturelle Westfalen“ der frühen Neuzeit.“
Quelle: Wikipedia (abgerufen am 19.06.2024)
Provinz Westfalen
Die Provinz Westfalen war von 1815 bis 1946 eine bedeutende Provinz im Königreich Preußen und später im Freistaat Preußen. Gegründet nach dem Wiener Kongress durch die Verordnung zur verbesserten Einrichtung der Provinzialbehörden, war Westfalen eine von zehn preußischen Provinzen, mit Münster als Provinzhauptstadt. Die Provinz umfasste eine Fläche von 20.214,8 km² und hatte im Jahr 1939 eine Bevölkerung von etwa 5,2 Millionen Menschen, was einer Bevölkerungsdichte von 258 Einwohnern pro km² entsprach.
Die Provinz entstand durch die Zusammenführung verschiedener ehemals eigenständiger Territorien, darunter die Grafschaften Limburg, Mark, und Ravensberg, sowie die Fürstentümer Minden, Münster, und Paderborn. Diese Gebiete brachten unterschiedliche Traditionen und Konfessionen mit sich, was zu einer vielfältigen, aber auch teilweise gespaltenen sozialen und politischen Kultur führte. Trotz der Bemühungen der Provinzialverwaltung, ein gemeinsames „Westfalenbewusstsein“ zu schaffen, blieben die Unterschiede zwischen dem industriell geprägten, städtischen Westfalen und dem landwirtschaftlich dominierten, ländlichen Westfalen bestehen. Zudem waren die konfessionellen Unterschiede zwischen Katholiken und Protestanten bedeutend.
Die Gründung der Provinz Westfalen war ein direktes Ergebnis des Wiener Kongresses von 1815, bei dem Preußen mehrere neue Gebiete zugewiesen wurden, darunter die zuvor von Frankreich annektierten Gebiete des Fürstentums Salm und Teile des Herzogtums Arenberg. Hinzu kamen das Herzogtum Westfalen und die Wittgensteiner Fürstentümer Sayn-Wittgenstein-Berleburg und Sayn-Wittgenstein-Hohenstein sowie das Fürstentum Nassau-Siegen.
Die Provinz wurde administrativ in drei Regierungsbezirke unterteilt: Arnsberg, Minden und Münster. Diese Verwaltungsstruktur war Teil der umfassenden preußischen Reformen, die auch die Einführung von Gemeinde-, Kreis-, Regierungsbezirks- und Provinzialverwaltungen umfassten. Ludwig von Vincke, der erste Oberpräsident der Provinz, spielte eine zentrale Rolle bei der administrativen Eingliederung Westfalens in den preußischen Gesamtstaat. Diese Reformen führten zu einer Angleichung der politischen Institutionen und Verwaltungseinrichtungen innerhalb der Provinz.
Westfalen war geprägt durch eine Mischung aus industriellem Fortschritt und traditionellen landwirtschaftlichen Strukturen, was sich auch in der politischen Kultur und den sozialen Gegebenheiten widerspiegelte. Die Provinz wurde 1946 aufgelöst und ging im neu gegründeten Land Nordrhein-Westfalen auf, dessen Gebiet sie bis heute bildet.
Quelle: Wikipedia (abgerufen am 19.06.2024)