#Westfalen
Um ein Bild Westfalens zeichnen zu können, möchten wir keine abschließende und vollumfängliche Betrachtung wagen, sondern Sie auf eine Reise zu einzelnen bedeutsamen Momenten mitnehmen. Dazu finden Sie eine Reihe von Links und ausgewählte (Auszüge aus) Schriften; von historischen Veröffentlichungen bis zur aktuellen Literatur.
Links zur Region Westfalen
Material zu Westfalen – in der Stiftung erhältlich
- Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung, Eine Region, viele Aussichten – Wie der demografische und wirtschaftliche Wandel
Westfalen fordert, Berlin 2018 - Boll, Christoph; Jakob, Volker, Westfalen verstehen – Zahlen und Fakten über eine Region mit Herz und ihre Menschen, Münster 2017
- Stiftung Westfalen-Initiative (Hg.), Westfalen Straßenkarte – Straßenkarte und Wegweiser zu ausgewählten Sehenswürdigkeiten, Münster 2017.
- Stiftung Westfalen-Initiative (Hg.), 1759 – Schauplatz Westfalen, Edition der Faksimiledrucke zweier Pläne von Minden und Münster aus der Zeit des Siebenjährigen Krieges mit ausführlichem Booklet, Münster 2010
- Stiftung Westfalen-Initiative (Hg.), Der Friede von Münster – Heliogravüre von Erhard Schmidt 2009 des Kuperstiches von Jonas Suyderhoef 1648 nach dem Gemälde von Gerard Ter Borch
1759 – Schauplatz Westfalen
Zu den Gemeinsamkeiten der Kultur- und Geschichtslandschaft Westfalen zählen nicht nur Persönlichkeiten, wie sie die Stiftung Westfalen-Initiative durch das Projekt ihrer „Westfälischen Ehrengalerie“ in das öffentliche Bewusstsein hebt, sondern auch historische Erinnerungen vielfältiger Art. Man denke an Ereignisse wie die Sachsenkriege Karls des Großen, die Turbulenzen von Reformation und Gegenreformation und den daraus entstehenden Dreißigjährigen Krieg, den der Westfälische Frieden beendete; man denke an die Grafen und Bischöfe, die Westfalens politische Gestalt im Mittelalter bestimmten, an die Säkularisationen von 1803 bis 1812, an deren Ende die Formierung der preußischen Provinz Westfalen stand, man denke an den Kardinal von Galen und Martin Niemöller und ihre mutige Haltung in der NS-Zeit. Eine solche gesamtwestfälische Erinnerung kann auch der Siebenjährige Krieg sein. Die schweren Jahre zwischen 1756 und 1763 verdienen es, vor dem Vergessen bewahrt zu werden, umso mehr, als die damaligen Ereignisse bis heute und zum Teil weltweit nachwirkende Folgen haben. Großformatige Pläne der militärischen Operationen haben sich erhalten. Sie verdienen großes Interesse auch als topografische Dokumente einer seitdem stark veränderten Landschaft.
Münster und Minden, zwei Brennpunkte der Ereignisse des Jahres 1759, stehen hier im Mittelpunkt; weitere bemerkenswerte Aktionen gab es z.B. bei Warburg im westfälischen Südosten und bei Vellinghausen, zwischen Soest und Hamm in Zentralwestfalen. Die Idee für diese Edition verdanken wir Herrn Professor Marjan Vojska, dem langjährigen Lehrer für Freie Grafik und Illustration im Fachbereich Design der Fachhochschule Münster. Er entdeckte vor vielen Jahren auf dem Flohmarkt eine kupferne Druckplatte, die die drei Belagerungen Münsters im Jahre 1759 darstellt. Ursprünglich im Besitz des VerlagesAschendorff, der sie 1760 herstellen ließ, und von dort auf unbekanntem Wege entfremdet, hat Professor Vojska die Platte restauriert und gemeinsam mit seinem Sohn Neuabzüge hergestellt. Die Platte wird anschließend dem Verlagsarchiv Aschendorff wieder zugeführt.
Die Gestaltung dieser Mappe erfolgte inZusammenarbeit von Prof. Vojska mit Herrn Knut Willich. Pläne der Ereignisse um die Schlacht bei Minden sind in der reichen Sammlung des LWL-Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte (Westfälisches Landesmuseum) in Münster enthalten. Wiedergegeben werden hier ein Plan der Belagerung Mindens im März 1758, der auch die Porta Westfalica als westfälische Landmarke gegenüber der norddeutschen Tiefebene darstellt, und im Textheft auch die farbigen Pläne der Schlacht bei Minden am 1. August 1759.
Diese brachte Westfalen für die Dauer des Krieges bis 1763 unter preußische und hannoversche Herrschaft. Für die Erlaubnis zur Reproduktion ist Herrn Dr. Hermann Arnhold, dem Direktor des LWL-Landesmuseums, und für die Auswahl und Kommentierung Herrn Dr. Gerd Dethlefs, Referent für Landesgeschichte dort, zu danken. Die Realisierung der Reproduktion besorgte Herr Erhard Schmidt, seit vielen Jahrzehnten als Spezialist für Grafikreproduktionen ausgewiesen. Er nutzt das Tiefdruckverfahren der „Heliogravüre“, bei der auf fotografischem Wege eine neue Druckplatteerstellt wird.
Wir wünschen Ihnen als Betrachter und Leser viel Freude und Bereicherung.
Münster, im April 2010
Franz-Josef Hillebrandt
Vorstandsvorsitzender der Stiftung Westfalen-Initiative