Suizidprävention

Qualifizierung zur Krisenberatung

Neben den bekannten Angeboten der Telefonseelsorge gibt es in Westfalen an wenigen Stellen Einrichtungen, die in einer Lebenskrise befindlichen Menschen über ein sehr niedrigschwelliges Gesprächsangebot ermöglichen, Auswege aus ihrer ggf. suizidalen Situation zu finden. Solche Hilfseinrichtungen befinden sich regional begrenzt nur an wenigen Schwerpunkten in Westfalen-Lippe. Ihre gesellschaftspolitische Relevanz zeigt sich darin, dass die Suizidrate in Deutschland um das Dreifache höher liegt als die Anzahl der Verkehrstoten (vgl. Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention – Hilfe in Lebenskrisen e.V.; www.suizidprophylaxe.de).

Diese Einrichtungen sind mit einer Ausnahme auf ehrenamtlicher Basis tätig. Sie arbeiten zumeist mit einer hauptamtlichen Leitung und ansonsten ausschließlich ehrenamtlichen Krisenberat*Innen. In der Krisenhilfe (e.V.) in Münster engagieren sich bspw. gut 30 ehrenamtlich tätige Berater*innen, die den unterschiedlichsten Berufen entstammen. Ihre Professionalität erlangen sie durch eine zweijährige intensive Aus- und Weiterbildung zur Krisenberaterin / zum Krisenberater.

Sie wirken subsidiär und bieten im Sinne des Stifters einen Ansatz von Hilfe zur Selbsthilfe. Die Beratungsstellen reagieren auf telefonische Anfragen so schnell, dass ein Klient innerhalb von 24 Stunden ein erstes Gespräch in der Organisation führen kann. Sie leisten damit auch wesentliche Überbrückungshilfe zu anderen professionellen Einrichtungen in denen man Therapieplätze erst nach einer längeren Wartezeit erhält. Finanziert werden diese Einrichtungen durch öffentliche Zuschüsse aber auch durch Spenden, die bis zu 50% der Fördersumme betragen müssen.

Inhalt einer Förderung durch die Stiftung soll die Aus- und Weiterbildung der Ehrenamtlichen zu Krisenberater*innen sein. Diesem Ansatz entspricht der Stiftungszweck „Bildung und Erziehung“. Die operative Umsetzung ist mit den Trägereinrichtungen im Einzelfall zu vereinbaren.