Westfalen Connection 2025 als Herzstück des 21. Filmfestivals Münster

(Foto: Thomas Mohn): Eröffnung des 21. Filmfestivals Münster 2025

Westfalen Connection 2025 als Herzstück des 21. Filmfestivals Münster

Kreativität und Engagement aus der Region im Rampenlicht

Münster, 27.9.2025. Das zehntägige Filmfestival Münster ist beendet und rückte mit der Sektion Westfalen Connection zum sechsten Mal westfälische Filmkunst in das Rampenlicht. Insgesamt 18 Produktionen von und mit Filmschaffenden aus Westfalen begeisterten das Publikum und die Jury gleichermaßen – von Kurzfilmen bis zu mittellangen Beiträgen, von Festivalpremieren bis zu Filmen mit bekannten Namen. Die Stiftung Westfalen-Initiative für Eigenverantwortung und Gemeinwohl hat die Preisgelder für diese Kategorie gestiftet: 1.000 Euro für den besten Kurzfilm unter 30 Minuten und 1.500 Euro für den besten Film über 30 Minuten.

„Nie zuvor haben wir so viele Filme aus der Region eingereicht bekommen – und nie zuvor war die künstlerische Qualität der Filme durchgehend so hoch wie in diesem Jahr“, resümiert Carsten Happe, Festivalleiter.

„Als Stiftung freuen wir uns, mit diesem Beitrag westfälische Filmschaffende zu unterstützen und die regionale Filmszene zu stärken. Unser Auftrag ist nicht nur die Förderung von Eigenverantwortung und Subsidiarität, sondern auch die Stärkung der Heimatverbundenheit zu Westfalen. Die Kreativität aus unserer Region und die Faszination für unsere Heimat kann man nicht besser sichtbar, hörbar und fühlbar machen“, kommentiert Christoph Dammermann, Geschäftsführer der Stiftung Westfalen-Initiative, die Unterstützung des Filmpreises.

Preise der Westfalen Connection 2025

Die Jury aus Filmvermittlerin Sophie Charlotte Erichsen, Produzentin Lotte Ruf sowie Leiter des Kulturbüros Münsterland Andre Sebastian beurteilte in diesem Jahr die westfälischen Einreichungen:

Bester Film über 30 Minuten (dotiert mit 1.500 Euro)
Viel Nebel im November von Anna Lena Höhne zeigt die Hingabe und Verbissenheit einer jungen Frau, die den Familienhof trotz aller Widrigkeiten weiterführt – ein Spiegelbild von Engagement, Verantwortung und Durchhaltevermögen in der Region.

Jury-Statement: „Der Film behandelt ein bewegendes Thema: um den Familienhof am Laufen zu halten, während der Vater im Koma liegt, arbeitet die Protagonistin mit Verbissenheit und Hingabe, die für die Zuschauerinnen deutlich sichtbar wird. Der im Münsterland gedrehte Film zeigt den Familienzusammenhalt, aber auch die Herausforderungen, die ein Hof mit sich bringt.“

Bester Kurzfilm (bis 30 Minuten, dotiert mit 1.000 Euro)
How to kill your family von Dominic Wittrin überzeugt mit Humor und Leichtigkeit, erzählt ein emotionales Thema pointiert und berührt das Publikum gleichermaßen. Die Jury lobte die Situationskomik und die kunstvolle Balance zwischen Ernst und Leichtigkeit.

Kommentar der Jury: „Dem Film gelingt es, ein schweres und emotionales Thema mit Humor und Leichtigkeit zu erzählen – ganz ohne Cringe und fernab von Pathos. Die Protagonistin trägt das Publikum durch ihr pointiertes Spiel, das zugleich berührt und zum Lachen bringt. Mit feiner Situationskomik gelingt es, in kürzester Zeit die Kunst der Komödie auf den Punkt zu bringen. Ein Film, der uns fühlen lässt und bei dem man sich fast schon auf Weihnachten freut.“

Lobende Erwähnung fand auch der Film „The Potter – Vessels of Exploration” von Florian Ropers

Jury: „Es ist ein Film über die Töpferkunst – und zugleich scheint er, ohne es je auszusprechen, auch etwas über das Filmemachen zu erzählen. Diese poetische Dokumentation begleitet ihren Protagonisten von der ersten Idee bis zum fertigen Werk. Mit poetischen Bildern und einer zurückhaltenden Erzählweise lädt uns der Film auf eine besondere Reise ein, die die Hingabe in jedem einzelnen Schritt erfahrbar macht. Beim Zuschauen möchte man am liebsten sofort selbst zur Drehscheibe greifen oder eines dieser einzigartigen Stücke in den Händen halten. Und wenn es am Ende heißt, dass ein Werk erst dann wirklich vollendet ist, wenn es jemanden findet, der es benutzt, dann verstehen wir auch: Filme sind erst vollendet, wenn wir sie gemeinsam im Kino erleben.“

Westfalen Connection: Schaufenster für Regionales Filmschaffen und Plattform für Austausch

Die Westfalen Connection feierte in diesem Jahr ihre sechste Ausgabe. Sie steht für die Vielfalt des regionalen Filmschaffens, von berührenden Familiendramen über gesellschaftlich relevante Dokumentationen bis zu fantasievollen Fabeln. Festivalpremieren wie das Regiedebüt „Und was ist mit uns?“ von Schauspielerin Michelle Barthel oder die Doku „Der Moment in dem ich dich ins Herz schloss“ von Mustafa Khalaf zeigen das große Potenzial, das in der Region steckt.

Die Beiträge entstehen oft unter begrenzten finanziellen Mitteln, dennoch gelingt es den Filmschaffenden, Geschichten voller Authentizität, Mut und Kreativität zu erzählen. Gleichzeitig zeigt die Kategorie, wie gemeinschaftliches Engagement wirkt: Durch die Festivalpräsenz erfahren die Filme eine breite Aufmerksamkeit, die für die Kulturszene Westfalens verbindend ist.

Die Präsentation der Filme am 26. und 27. September im Schloßtheater Münster bot aber nicht nur ein Forum für die Werke selbst, sondern auch für Begegnung, Austausch und Inspiration innerhalb der westfälischen Kulturszene.

Weitere Hintergründe zum Filmfestival Münster 2025 gibt es hier.