Vor 900 Zuschauern suchen Schüler nach Lösungen zu Klimafragen: SchülerZukunftsGipfel Bielefeld
Vor 900 Zuschauern auf der Suche nach Lösungen für Klimafragen: SchülerZukunftsGipfel Bielefeld
Von London zur Antarktis bis nach Singapur
Bielefeld, 1.7.24. Beim bislang größten SchülerZukunftsGipfel haben Schüler des Max-Planck-Gymnasiums durch eigene Recherchen und Interviews mit Experten aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft nach Lösungen für Klimafragen zum Thema Wasser gesucht. Vor rund 900 Zuschauern gab es Live-Schalten nach London, in die Antarktis, Singapur, Indien und Jakarta. Aus London grüßte als Schirmherr der Veranstaltung Dr. Mark Benecke. Vor Ort in der Rudolf-Oetker-Halle empfing die Anwesenden als Hauptförderin die Stiftung Westfalen-Initiative für Eigenverantwortung und Gemeinwohl.
Christoph Dammermann, Geschäftsführer der Stiftung Westfalen-Initiative, benennt zur Begrüßung das Motto des Tages: „Als Stiftung für Eigenverantwortung sind wir hier gerne mit dabei, weil diese Veranstaltung ein tolles Beispiel für Eigenverantwortung ist. Denn hier geht ihr selbst Fragen nach, die euch beschäftigen, und sucht selbst nach Lösungen. Das Gegenteil von so einer eigenverantwortlichen Lebenshaltung ist, immer abstrakt zu wissen, wer denn – außer mir – eigentlich jetzt verantwortlich wäre für irgendein Problem: ‚die Politik ist schuld‘, ‚die Wirtschaft ist schuld‘ usw. Die Botschaft kann deshalb heute nur sein: Nehmt euer Leben selbst in die Hand! Es ist nichts verloren, ihr könnt zu den Herausforderungen unserer Zeit Lösungen beitragen. Das Motto hier und heute ist: Selber denken macht schlau. Das hilft wirklich und das lohnt sich auch!“, ergänzt Dammermann.
Von Moderation, über Kameraführung und Tontechnik haben die Jugendlichen mit Unterstützung durch die Agentur GetPeople die Veranstaltung selbstständig durchgeführt. Die starke Beteiligung der Schülerschaft ist das Markenzeichen der Veranstaltungsreihe der SchülerGipfel, entwickelt und durchgeführt von Markus Tenkhoff und seiner Agentur GetPeople e.K. Nachhaltige Kommmunikation aus Badsalzuflen.
Ein Wasserquiz und verschiedene Vorträge von Wissenschaftlerinnen und Schülern vermittelten Grundfakten über die knappe Ressource Wasser: lediglich 1% des weltweiten Wasservorkommens ist als ungefrorenes Süßwasser für Menschen überhaupt nutzbar. Die Schülerinnen und Schüler stellten im Anschluss an ihre eigene Zusammenfassung der UNESCO-Entwicklungsziele fest, dass Nachhaltigkeit bedeutet, mit diesen Ressourcen so umzugehen, dass auch künftige Generationen sie noch nutzen können. Einige Schüler-Auslandskorrespondenten stellten vor, wie Singapur die Wassergewinnung koordiniert und die Bevölkerung durch verschiedene Methoden der Wasseraufarbeitung versorgt. Neben diesen positiven Beispielen stellten sich die Jugendlichen aber auch Interviews mit Menschen aus Regionen mit Wasserknappheit oder Regionen, in denen die Schmelzung der arktischen Eissichten schon zum Anstieg des Meeresspiegels geführt hat: „Jakarta versinkt.“, so eine Schülerin aus einer deutschen Schule in Jakarta.
Klimaexpertinnen und -experten stellten in Interviews Zusammenhänge zwischen diesen Themen her, eine Steuerkanzlei zeigte, dass auch schon kleine Maßnahmen, wie z. B. digitale Aktenordner und umweltfreundliche Spülmittel, einen Beitrag leisten können. „Prinzipiell kann jeder Job zum Greenjob werden, wenn das Unternehmen sich darum bemüht.“, so Laura Seloff aus der Kanzlei Siese in Leopoldshöhe.
Viva con Agua stellte Projekte in Indien vor, bspw. Brunnengrabungen, Installationen von Nebelnetzen, Komposttoiletten, Handwaschstationen und Projekte zur „behaviour change“-Kommunikation: Kampagnen zur Hygienevermittlung und -aufklärung. Christian Wiebe erklärte: „Viva con Agua setzt auf positiven Aktivismus! So ernst das Thema auch ist, wir denken, es ist viel besser, mit Freude bei der Sache zu sein. Wir kommen viel besser ins Handeln, wenn wir durch gemeinsamen Sport, Musik oder Kunst mit postiven Gefühlen uns engagieren. Das setzt viel mehr Energie frei!“
Zum Ausklang lobte Mark Benecke die Veranstaltung: „Ich freu‘ mich, dass ihr was dazu beitragt, Bewegung in die Bude zu bringen!“
Ein Zusammenschnitt des Tages findet sich hier.
Die Stiftung Westfalen-Initiative für Eigenverantwortung und Gemeinwohl will es weiteren Städten und Schulen in Westfalen ermöglichen, einen SchülerGipfel oder einen SchulKongress zu sich zu holen:
Interessierte Schulen, Städte und Kooperationspartner können sich gerne an Lars Kiesling wenden.