Eigenverantwortung und Hilfe zur Selbsthilfe

Ukrainische Geflüchtete erhalten Zertifikate im Anschluss an Selbstmanagement-Seminar

Die Teilnehmenden des Kurses mit den Dozentinnen und dem Team der Stiftung.

Münster, 22. September 2023

11 geflüchtete UkrainerInnen haben das Seminar „Selbstmanagement und Entwicklung interkultureller Kompetenzen in Krisenzeiten“ bei der Stiftung Westfalen-Initiative in Münster erfolgreich abgeschlossen. Stiftungs-Geschäftsführer Christoph Dammermann übergab jetzt an die Teilnehmerinnen des Kurses ihre Abschlusszertifikate. Die zweisprachigen Kurse (deutsch/russisch) unterstützen nicht nur einen schnellen Spracherwerb, sondern vermitteln auch kulturelles Orientierungswissen und bieten psychologisches Coaching. Die Übergabe der Bescheinigungen erfolgte in der Geschäftsstelle der Stiftung.

2022 hatte die Stiftung für Eigenverantwortung und Gemeinwohl Sprachkursangebote für ukrainische Geflüchtete entwickelt, die schnell deutlich gewachsen sind. In der selbstverwalteten Sprachakademie bieten sechs Lehrkräfte digitale und analoge Deutschkurse bis zum Sprachniveau B2 an.

2023 erweiterte das Seminar „Selbstmanagement und Entwicklung interkultureller Kompetenzen in Krisenzeiten“ das Angebot. Teilnehmende erwerben konkretes Wissen über die institutionelle Verwaltungslandschaft, das Schulwesen und die Bedingungen auf dem hiesigen Arbeitsmarkt. Kulturelle Besonderheiten und Unterschiede werden reflektiert und ein psychologisches Coaching bietet Begleitung bei der Verarbeitung traumatischer Fluchterfahrungen. 

„Durch die Teilnahme habe ich ein tieferes Verständnis für die deutsche Kultur gewonnen. Als jemand, der ein kleines Kind hat, war das Thema des Bildungssystems in Deutschland besonders nützlich für mich, da das Gesamtbild des Wie, Was und Wo aufgezeigt wurde. Außerdem bekamen wir praktische Ratschläge, wie wir unsere Kompetenzen bestätigen können, um eine neue Karriere zu beginnen,“ resümiert eine Teilnehmerin.

Christoph Dammermann, Geschäftsführer der Stiftung, bekräftigt: „Wir als Stiftung bemühen uns um die Förderung von Eigeninitiative und Eigenverantwortung und der Bildung eines bürgerschaftlichen Gemeinsinns. Deswegen sind wir froh, dass so viele ukrainische Geflüchtete engagiert waren und sind, neben dem staatlichen Angebot für Deutschkurse auch unser Angebot zur privaten Weiterbildung zu nutzen. Diese Leistungsbereitschaft und diesen Integrationswillen bescheinigen wir deshalb mit einem Zertifikat, das potenziellen Arbeitgebern und Arbeitgeberinnen signalisiert, dass hier jemand bereit ist, Verantwortung für sich zu tragen und Westfalen vielleicht auch zu einem Zuhause zu machen.“

Eine der Teilnehmenden endet in ihrem Schreiben an die im Projekt engagierten Lehrkräfte: „Ihr Engagement und Ihre Anleitung haben uns geholfen, uns in die deutsche Gesellschaft zu integrieren und uns als Teil dieses schönen Landes zu fühlen. Ihre Bemühungen haben nicht nur direkte Auswirkungen auf unser Leben, sondern inspirieren uns auch dazu, uns aktiv an der Gemeinschaft zu beteiligen und anderen zu helfen.“

Die Stiftung wird sich nun auf die Suche nach Kooperationspartnern in ganz Westfalen machen, um das erfolgreiche Angebot zu verbreiten und zu verstetigen.

Zweck der Stiftung Westfalen-Initiative für Eigenverantwortung und Gemeinwohl ist die Förderung der Wissenschaft und Forschung, der Bildung und der Erziehung sowie des Heimatgedankens bezogen auf den Raum Westfalen. In den genannten Förderungsbereichen soll die Stiftung das Subsidiaritätsprinzip durch Forschung, Umsetzung und Vermittlung fördern. Die Stiftung hat ihren Sitz in Münster und wurde vor über 20 Jahren von dem Unternehmer Martin Leicht errichtet, um Eigenverantwortung zu fördern und das Nahheitsprinzip sowie den Gemeinsinn zu stärken.